Highlightfeatures
- Diagnose und Behandlung von Larynxparesen sowie Schluckbeschwerden
- Reizstromunterstütztes Stimmtraining mit Phonationsübungen im Gerät
- Differenziertes Diagnostikmenü mit Abstufung der Schädigungsgrade und Erstellung des Akkommodationsquotienten
- Elektrotherapie mit 13 Stromformen
- Handtaster als Not-Aus-Schalter oder für Intentionsübungen
Mittelfrequente Stromformen:
- AMF (Amplitudenmodulierter mittelfrequenter Strom)
- MT (Mittelfrequente Muskelstimulation)
- KOTS (Mittelfrequenz-Muskeltraining)
Niederfrequente Stromformen:
- G (Galvanisation)
- UR (Ultrareizstrom nach Träbert)
- IG 30 (Impulsgalvanisation 30)
- IG 50 (Impulsgalvanisation 50)
- FM (Frequenzmodulierter Strom)
- FaS (Faradischer Schwellstrom)
- T/R (Exponentialstrom)
- T/R alt (Impulse mit veränderbaren Parameter)
- T/R sync (Impulse mit veränderbaren Parametern)
- TENS (Transkutane Elektrische Nerv-Stimulation)
Diagnostik
- Akkommodationsquotient
- Intuitive Bedienführung mit der PHYSIOMED-Einknopfbedienung
- Umfassender Überblick über alle Therapieparameter
- Maximal schneller Einstieg in die Therapie: direkt, über Programmspeicher oder Indikations-Index
- Umfangreiche Indikationsliste mit Hinweisen zur Therapie, Dosierungsvorschlägen und Abbildungen
- Patientendatenbank und Potpourris
- Individuell: Personalisierte Historie
- zwei-Kanal–Technik (zeitlich alternierend und synchron)
- Farbiges Touch Display
- Audioplayer integriert
T/R alt (mit der MHH entwickelter 2-Kanal-Dysphagie-Strom / Mundboden wird zuerst stimuliert [CH1] dann Kehlkopf-Heber [CH2])
Therapeut oder Arzt können vor dem Behandlungsbeginn mit vocaSTIM® den Schädigungsgrad mit Hilfe eines Diagnoseprogramms quantifizieren. Nach der Ermittlung des Schädigungsgrades des Patienten wird dieser automatisch in die personalisierte Menüführung übernommen. Therapieeinstellungen, Elektrodenanlage und Übungen werden dabei exakt auf den ermittelten
Schädigungsgrad abgestimmt.
Audioplayer mit Stimm- und Tonübungen im Gerät integriert
Umfangreiches Indikationsmenü mit 3D Grafiken zur Elektrodenanlage
Geführtes, selbsterklärendes Diagnostikmenü mit automatischer Übergabe des Wertes an das Indikationsmenü
Fußtaster zur leichteren Bedienung des Geräts bei der Diagnostik
Zur exakten Elektrodenanlage der verschiedenen Indikationen
Auf das klinische Bild und den Schweregrad abgestimmte Therapieübungen
Verbesserung der Stimmqualität
Die 3-monatige Behandlung mit vocaSTIM® bei unilateralen Larynxparesen führt im Vergleich zur konventionellen Stimmtherapie zu einer signifikanten Verbesserung des Irregularitätsindexes (CFx).
Ptok M., Strack D. (2008): Electrical stimulation-supported voice exercises are superior to voice exercise therapy alone in patients with unilateral recurrent laryngeal nerve paresis: results from a prospective, randomized clinical trial. Muscle Nerve 38:1005-1011.
Therapieinformationen
vocaSTIM® ist ein Konzept zur Diagnose, Therapie und Therapieverlaufskontrolle bei Larynxparesen. Nach Anamnese, Diagnose und Einweisung durch den Arzt oder Therapeuten kann der Patient im Normalfall die Therapie oder das Stimmtraining eigenständig fortführen. Eine Verlaufskontrolle findet in regelmäßigen Abständen durch den begleitenden Therapeuten statt.
Die standardisierte Therapie der Neuromuskulären Elektro-Phonatorischen Stimmulation (NMEPS) nach Pahn basiert auf Elektrostimulation der geschädigten Muskulatur in Form von Intentionsübungen. Während der Patient eine Willkürkontraktion auszulösen versucht, wird zeitgleich mit einem Handtaster manuell ein unterstützender Stromimpuls ausgelöst. Die verwendeten Reizstromparameter werden eingangs und im Verlauf der Therapie mittels einer leicht durchzuführenden Diagnostik ermittelt und sind exakt auf die Indikation und den Schädigungsgrad abgestimmt.
Elektrodiagnostische Verfahren dienen zur initialen Ermittlung des Schädigungsgrades und zur Kontrolle des Therapieverlaufs bei peripheren Paresen. In der physikalischen Therapie hat sich dazu insbesondere die sog. I/T-Kurve etabliert, welche einerseits umfangreiche und relativ exakte Ergebnisse liefert, andererseits aber leider in der Durchführung sehr (zeit)aufwändig ist. Aufgrund seiner schnellen und einfachen Durchführbarkeit hat sich als elektrodiagnostisches Mittel im Kontext der NMEPS und NMEAS die Bestimmung des sog. Akkommodationsquotienten α (ACC) bewährt. Die Diagnose basiert auf dem physiologischen Phänomen der Akkommodationsfähigkeit, welche bei geschädigten und gesunden motorischen Nerven signifikante Unterschiede aufweist: ein geschädigtes/ denerviertes Nerv-Muskelsystem büßt an Akkommodationsfähigkeit ein oder verliert sie gar. Deshalb reagiert es bei Elektrostimulation mit adäquaten Impulsen bereits bei erheblich niedrigeren Stromstärken als ein Gesundes. Die unterschiedliche Akkommodationsfähigkeit bildet nicht nur die Grundlage für den Akkommodationsquotienten als quantitative Funktionsprüfung, sondern auch für die Auswahl der zur Therapie geeigneten Stromimpulse. Das vocaSTIM®-Master verfügt über ein Menü zur rationellen Bestimmung des Akkommodationsquotienten und bietet ferner die Möglichkeit das Gerät dabei per Fußtaster zu bedienen, um die Hände für die gleichzeitig benötigte Laryngoskopie frei zu haben.
Die elektrotherapeutischen Behandlungseinheit mit vocaSTIM® besteht in der Regel aus zwei Sequenzen:
- dem sog. Vorwärmen mit geeigneten durchblutungsfördernden Stromformen
- der eigentlichen neuromuskulären elektrophonatorischen/ elektroartikulatorischen Stimulation mit adäquaten Impulsen (NMEPS/ NMEAS)
Ausgewählte Anwendungsfälle
Die Therapie mit vocaSTIM® hat ein enorm breites Anwendungsspektrum. Sie eignet sich unter anderem hervorragend zur Behandlung von:
- Larynxparese